Am Rennweg, wo die Kaiserin Gott begegnete

Was will uns ein Kloster, dessen Nonnen sich  der Nachfolge Jesu in Form eines kontemplativen Lebens in tiefer, innerer Gottverbundenheit widmen, heutzutage sagen? Auf den ersten Blick: nichts.

Ist ein Ordensleben in Gemeinschaft und Stille nicht völlig aus dieser schrillen, schreiend bunten Zeit gefallen? So wirkt es.

Wie ein Relikt aus grauer Vorzeit ragt das Salesianerinnenkloster Wien aus dem Einst in das Jetzt, umtobt vom Niedergang einer gewohnten Ordnung, von neuen Familienbildern und staunen machenden Lebensformen, auf den Kopf gestellten Arbeitswelten und einer in Individuen zerfallenden, oft glaubensfreien Gesellschaft.

Doch umso wertvoller ist die tägliche Pflege eines religiösen europäischen Fundaments, das kulturell und historisch tief in der Vergangenheit wurzelt – so tief, dass man es getrost eine Ewigkeit nennen könnte. So tief, dass das Kloster den tosenden Stürmen der Gegenwart widersteht und eine spirituelle, aber auch tatsächlich räumliche Zuflucht bietet für all jene Frauen, die sich im Sturm des heutigen Lebens verirrt haben und einen sicheren Ort brauchen, sich selbst wiederzufinden.

Denn auch wenn das Leben der zwölf Schwestern in einen festgefügten Ablauf eingebunden ist, sehen sie ihre Aufgabe auch darin, ihr klösterliches Leben für eine gewisse Zeit mit Frauen zu teilen, die im wahren Wortsinn zur Besinnung kommen wollen. So ist die Teilnahme am Stundengebet und den Gottesdiensten ebenso möglich wie gemeinsame Mahlzeiten mit den Schwestern im Schweigen, die Mitarbeit in den vielfältigen Tätigkeiten der Schwestern im Kloster oder das begleitende Gespräch. Wer wie die Generationen der Frauen vom Orden der Heimsuchung Mariens seit 1719 im Kloster am Rennweg über das Leben vor und nach dem Tod nachdenkt, hat Ihnen auch heute viel zu sagen.

Historischer Stich des Klosters der Salesianerinnen
Historische Ansicht des Salesianerinnen

Der Zwilling Maria-Theresias – die Salesianerinnenkirche

Nicht nur die spirituelle Geschichte des Ordens ist steinalt und genau deshalb so erhaltenswert, auch seine physischen Gemäuer. 2017 feiern die Salesianerinnen am Rennweg 300-Jahr-Jubiläum: Am 13. Mai 1717, dem Tag der Geburt von Maria Theresia, ließ Kaiserin Wilhelmine Amalia, die Witwe von Kaiser Josef I., den Grundstein für das Kloster des Ordens der Heimsuchung Mariens legen, der auf den französischen Bischof Franz von Sales (1567 bis 1622) zurückgeht. Der Bau, den Donato Felice d‘ Allio leitete, konnte bereits am 19. Mai 1719 im Rohbau fertiggestellt und den Nonnen übergeben werden. Die Nonnen widmeten sich der Erziehung adeliger Mädchen und führten für diese ein eigenes Pensionat. Nachdem Kaiserin Wilhelmine Amalia ihre weltlichen Angelegenheiten durch die standesgemäße Verheiratung ihrer Töchter geregelt hatte, schloss sich die Kaiserin immer mehr dem Orden an, zog sich in einen eigens für sie errichteten Trakt des Klosters zurück und liegt seit ihrem Tod 1742 inmitten der Schwestern in der Gruft des Klosters begraben.

Der Verein der Freunde der Salesianerinnen

Der Verein der Freunde der Salesianerinnen hat sich vorgenommen, eine Brücke zu bauen zwischen der großen Vergangenheit und der anforderungsreichen Zukunft, um die Schwestern in der Gegenwart bei der Erhaltung ihres beeindruckenden geistigen, aber auch kulturhistorischen Erbes zu unterstützen. Eine Jahresmitgliedschaft für diesen wirklich guten Zweck kostet 60 Euro – das sind fünf Euro im Monat für ein wenig Hoffnung in einer gottlosen Zeit. Sollten Sie sich nicht längerfristig binden wollen, danken wir Ihnen im Voraus für Ihre großzügige Spende, mit der auch Sie einen wichtigen Beitrag für den Orden leisten.

Vergelt’s Gott!

Rennweg 10 | 1030 Wien | IBAN: AT90 1919 000000 275040 | BSSW AT WW
E-Mail: office@freundedersalesianerinnen.at | www.salesianerinnen.at