Die Klosterkirche im Lauf der Zeit
In zentraler Lage Wiens, an einer der größten Verkehrsadern der Stadt, dem Rennweg, und doch abgeschirmt von Lärm und Stress, inmitten einer Grünfläche zwischen Belvedere und Botanischem Garten, liegt das Kloster der Salesianerinnen. Hier leben, beten und arbeiten nicht nur Ordensfrauen — hier gibt es auch die Möglichkeit für andere Frauen, mit den Schwestern mitzuleben.
Einen Tag im Kloster miterleben
Es ist Samstag 9 Uhr. Die Gästeschwester wartet an der Pforte auf die Frauen, die zum heutigen „Tag der Stille“ angemeldet sind. Laut Satzungen sollen es höchstens fünf sein, damit die Stille und die Sammlung der Schwestern dadurch nicht zu sehr gestört wird.
Frau P. ist schon ein fester Gast — der monatliche „Tag der Stille“ ist für sie ein Jour fixe, den sie nicht mehr missen möchte. Sie ist viel im Apostolat unterwegs — in der Krankenhausseelsorge, bei alten Leuten, in der Pfarre ... An diesem Tag kann sie zu sich selbst kommen, ihr Tun überdenken, alles im Gebet vor Gott hintragen. Frau R. kommt schon einige Male seit ihr Mann tot ist. Sie möchte wieder Kontakt mit der Kirche aufnehmen und zum Glauben ihrer Jugendzeit zurückkehren. Die dritte Dame ist heute das erst Mal da; gestresst von Beruf und Familie möchte sie einfach zur Ruhe kommen; vielleicht auch Hilfe für einiger ihrer Probleme finden und Zeit für das Gebet haben.
Punkt 9 Uhr sind alle da. Die Schwester begleitet sie hinein in das Kloster - ein groß angelegtes barockes Gebäude mit schönen Gewölben, langen Gängen und hohen Fenstern. Kaiserin Wilhelmine Amalia, die Witwe Josef I., hat es aus eigenen Mitteln für die Schwestern erbauen lassen.
Im Sommer finden sich hier die älteren Schwestern gern zur Rekreation, der gemeinsamen Erholung ein und es wird hier auch, wenn es das Wetter erlaubt, das so genannte Marthafest, ein traditionelles Sommerfest der Heimsuchungsklöster, gefeiert.
Der Kreuzhof wird vom Kreuzgang umschlossen. Von diesem gelangt man in die wichtigsten Räume des Klosters, wie z.B. den Schwestern-Chor, das Refektorium und auch das Gemeindezimmer.



